Die Leitung ist geöffnet: Bayer setzt jetzt am Standort Bergkamen „grünen Dampf“ in der Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe ein. Der Kooperationspartner E.ON produziert und liefert den CO2-neutral hergestellten Energieträger aus seinem Biomasseheizkraftwerk, das sich in unmittelbarer Nähe zum Produktionsgelände von Bayer befindet.
„Für unseren Standort ist die Nutzung von grünem Dampf ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Energieversorgung und ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2030“, sagt Standortleiter Denis Panknin. „Es macht für uns sowohl ökologisch als auch ökonomisch im Sinne der Versorgun gssicherheit Sinn.“
Reduktion des CO2-Fußabdrucks um 15 Prozent
Durch die Kooperation mit E.ON entlastet Bayer das unternehmenseigene Kraftwerk, das weiterhin die Hauptversorgung des Standortes Bergkamen mit Dampf übernimmt. Dampf dient dem Produktionsstandort als Energieträger und wird vor allem für die Wärmegewinnung eingesetzt. An seinem größten Standort für die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe wird Bayer durch den Einsatz des CO2-neutral hergestellten Dampfes 20 Prozent seines Dampfbedarfs decken. Dadurch wird das Unternehmen die Emission von ca. 12.500 Tonnen CO2 einschließlich weiterer klimaschädlicher Gase pro Jahr senken. Dies entspricht einer Reduzierung der gesamten Emissionen von CO2 und weiterer Klima-Gase um ca. 15 Prozent am Bergkamener Bayer-Standort. Bayer und E.ON haben ihre Kooperation auf zunächst zehn Jahre angelegt.
Partner für Dekarbonisierung
„Wir freuen uns gemeinsam mit Bayer über den gelungenen Start der Gründampflieferung am Standort Bergkamen. Als verlässliche Partner investieren wir in innovative Energielösungen und gehen einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität und Dekarbonisierung der Energieversorgung. Wir sind überzeugt, dass sich nachhaltige Investitionen langfristig auszahlen und Versorgungssicherheit bieten“, erläutert Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der E.ON Energy Solutions GmbH.
m Biomasseheizkraftwerk von E.ON wird altes, recyceltes Holz umweltfreundlich für die CO2-neutrale Produktion von Fernwärme und Strom für angrenzende Verbraucher und die Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen (GSW) eingesetzt. Der „grüne Dampf“ wird direkt aus der Dampfturbine ausgekoppelt und über eine neu errichtete Rohrtrasse in das Netz von Bayer eingespeist. Die Liefermenge beträgt zwischen sechs und 18 Tonnen pro Stunde.
Als weiteres Element der Kooperation stellt Bayer E.ON spezielles, demineralisiertes Wasser zur Verfügung, das nach behördlichen Vorgaben zur Erzeugung von Dampf für dessen Einsatz in der pharmazeutischen Wirkstoffproduktion zu verwenden ist. Dafür ist ebenfalls eine gesonderte Leitung vom Bayer-eigenen Kraftwerk zum Biomasseheizkraftwerk von E.ON verlegt worden.
Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen in den Life-Science-Bereichen Gesundheit und Ernährung. Getreu seiner Mission „Health for all, Hunger for none“ möchte das Unternehmen mit seinen Produkten und Dienstleistungen Menschen nützen und die Umwelt schonen – indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte der Konzern mit rund 93.000 Beschäftigten einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf 6,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de.
Über E.ON
E.ON ist ein internationales privates Energieunternehmen mit Sitz in Essen, das sich auf die Geschäftsfelder Energienetze und Kundenlösungen konzentriert. Als eines der größten europäischen Energieunternehmen übernimmt E.ON eine führende Rolle bei der Gestaltung einer grünen, digitalen und dezentralen Energiewelt. Dafür entwickeln und verkaufen rund 72.000 Mitarbeitende Produkte und Lösungen für Privat-, Gewerbe- und Industriekunden. Mehr als 47 Millionen Kunden beziehen Strom, Gas, digitale Produkte oder Lösungen für Elektromobilität, Energieeffizienz und Klimaschutz von E.ON. Mehr Informationen auf www.eon.com/.
Der Bayer Chemiepark Bergkamen
Der Standort von Bayer in Bergkamen ist ein Industriepark für die chemisch-pharmazeutische Produktion. Er ist der größte Produktionsstandort von Bayer für pharmazeutische Wirkstoffe. Im Supply Center Bergkamen, zu dem auch ein Mikronisierbetrieb in Berlin, in dem die Wirkstoffe zermahlen und aufbereitet werden, gehört, sowie den Bereichen der Infrastruktur-Dienstleistungen und des Standortmanagements sind insgesamt circa 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Bayer ist der größte Arbeitgeber und eines der Unternehmen mit der höchsten Ausbildungsquote in der Region.
Weltweit bekannt und führend ist der Standort seit mehr als sechs Jahrzehnten für die Herstellung von hormonellen Wirkstoffen für Produkte der Empfängnisverhütung und der Frauengesundheit sowie für die Produktion von Kontrastmitteln. Das erste Kontrastmittel der Welt für die Magnetresonanztomografie wurde 1988 in Bergkamen produziert. Im Jahr 2024 investierte das Unternehmen rund 50 Millionen Euro in den Standort Bergkamen.
Im Bayer Chemiepark Bergkamen produziert zudem die Lanxess Organometallics GmbH mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene metallorganische Verbindungen. Sie ermöglichen die gezielte Herstellung von Kunststoffen, Feinchemikalien und Pharmaka. Zudem sind sie essentiell bei der Herstellung von Halbleitern und Photovoltaik-Modulen sowie bei Anti-Korrosionsbeschichtungen im Automobilbau und bei der Beschichtung von Glas.
Ebenfalls ansässig ist die Huntsman Advanced Materials (Deutschland) GmbH. Rund 65 Mitarbeitende stellen Härter für Epoxidharze, Druckfarbenharze und Schmelzklebstoffe her. Diese finden in den Bereichen Transport, Flugzeug- und Automobilbau, Energieerzeugung, Elektronik sowie Korrosions- und Bautenschutz Anwendung.